Symposium: Queeres Kino|Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären

Vom 25. bis 27. April 2019 findet am Graduiertenkolleg „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug“ das internationale Symposium „Queeres Kino | Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären“ statt, konzipiert und organisiert von Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky und Philipp Hanke, M.A..
Am 27. April schließt sich der Workshop der AG Gender-/Queer Studies und Medienwissenschaft der Gesellschaft für Medienwissenschaft an.

Über das Symposium

Mit seiner ästhetischen und narrativen Radikalität, der Umdeutung film- und genrehistorischer Traditionen und dem Ziel, nicht nur normative Konzepte von Identität und Geschlecht zu hinterfragen, sondern individuelles Leben zu politisieren und aktivistische  Ideale durchzusetzen, hat das New Queer Cinema seit Anfang der 1990er-Jahre die Filmlandschaft nachhaltig verändert. In seiner Folge hat sich queeres Filmschaffen ausdifferenziert und neuen Fragen gestellt. Das NQC entstand durch und als Antwort auf neue Möglichkeiten unabhängigen Filmemachens und konnte somit einer kapitalisierten Kunst neue Produktionsweisen, aber auch neue Bilder abgewinnen. Die Protagonist*innen dieser Bilder waren geprägt von sexueller Devianz oder gesellschaftlicher Marginalisierung, sie erfuhren systematische Gewalt, Sexismus, Homo- und Transphobie oder Rassismus; auch die Kämpfe ihrer Nachfolger*innen drehen sich um existentielle Ängste hervorgerufen durch ungesicherte Arbeitsbedingungen, Mangel an bezahlbaren Wohnraum und die Sorge um wirtschaftliches Überleben gebunden an Klasse, Sexualität und Geschlecht.

Mit diesem Symposium wollen wir folgenden Fragen nachgehen: Welche ästhetischen Antworten findet ein neues (New) Queer Cinema auf die Frage des Prekären? Was kann es einer wirtschaftlichen Unsicherheit und gesellschaftlicher Marginalisierung entgegensetzen und auf welche Weise fängt es eine von kapitalistischer Zeit geprägte Welterfahrung ein? Schließlich stellt sich die Frage nach seinem Potential, Prekarität durch queere Ästhetiken zu dokumentieren, ohne Prekarität zu ästhetisieren oder in eine Logik der Repräsentation einzubinden.

Mit Beiträgen von Jun.-Prof. Dr. Julia Bee (Universität Weimar), Dr. Maja Figge (Universität der Künste, Berlin), Dr. Natascha Frankenberg (Universität Oldenburg und Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Marietta Kesting (Filmemacherin und Juniorprofessorin für Medientheorie am cx centrum für Interdisziplinäre Studien an der Akademie für Bildende Künste in München), Dr. des. Katrin Köppert (Universität der Künste Berlin), Prof. Dr. Isabell Lorey (Kunsthochschule für Medien Köln), Dr. Anja Sunhyun Michaelsen (ICI Berlin) und Prof. Dr. Andrea Seier (Universität Wien).

Programm des Symposiums als PDF