Workshop der AG Medienphilosophie der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM)
17.- 18. März 2014, Haus der Universität, Düsseldorf
Gibt es Spiel, gibt es auch Zwischenraum. Spiel bringt Dinge in Relation und verändert sie dadurch. Kein Gelenk funktioniert ohne Spiel. Spiel bedeutet Bewegung: räumlich, zeitlich, modal. Sitzt eine Schraube fest, gibt es zu wenig Spiel zwischen Metall und Holz. Differenz und Wiederholung sind zeitliches Spiel.
Innere und äußere Welt, Fiktion und Realität, Regel und Übertretung: alle aufeinander bezogenen Differenzen der Wahrnehmung von Wirklichkeit befinden sich in einem Verhältnis des Spiels. Mit Kant wissen wir, dass unsere Vermögen zueinander in einem Verhältnis des Spiels stehen, mit Winnicott wissen wir, dass wir ohne Spiel keine Beziehung zwischen Subjekt und Objekt hätten, mit Turner, dass wir ohne Spiel kein Verhältnis von Individuum und Kollektiv kennten, mit Fonagy, dass wir ohne Spiel nie zu einer Erfahrung der Intersubjektivität kämen.
Doch wäre es nicht an der Zeit, den Begriff des Spiels nicht mehr nur auf das Subjekt und seine Vermögen zu beziehen? Gibt es eine spezifische Medialität des Spiels, die es sinnvoll macht, das Verhältnis jeden Ereignisses zu seiner Umgebung als Spiel zu beschreiben?