Internationaler Workshop Ruhr-Universität Bochum am 8. / 9. Dezember 2011
Die Auseinandersetzung mit Medien ist heute über die Grenzen einer medienwissenschaftlichen Auseinandersetzung hinaus Forschungsgegenstand der Gender Studies. Dass die Präsenz technischer Medien in unserem Alltag maßgebliche Effekte auf Vorstellungen und Konzepte von Geschlecht hat, ist common sense. Auf Seiten der Theoriebildung ist jedoch in der letzten
Zeit ein gewisser Stillstand zu beobachten. Zugleich
scheint mit der Verabschiedung der Repräsentationskritik die Frage nach dem Verhältnis von Gender und Medien an politischer Brisanz verloren zu haben. Findet die Auseinandersetzung mit politisch
akuten Fragen an anderen Orten statt? Wie kann Kritik artikuliert werden, wenn diese nicht mehr an Subjekte sondern an Diskurse gebunden ist und was bedeutet das genau? Ist eine dezidiert medienwissenschaftliche Revision von »Gender und Medien« notwendig? Wie lässt sich das Verhältnis von Ästhetik und Politik
reformulieren?
Ziel des Workshops ist eine Bestandsaufnahme der zur Zeit an unterschiedlichen Orten stattfindenden Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Gender und Medien. Dabei sollen insbesondere die Diskussionen in den Queer und Sexuality Studies, in Bezug auf
Rassismus, Migration und globalisierte Ökonomien und international avancierte Themen wie Intimität, Affektivität und Transnationalität berücksichtigt werden. Lässt sich eine solche Erweiterung des
Themenfeldes noch unter dem Schlagwort von »Gender und Medien« fassen? Welche Differenzierungen und Reformulierungen von Analyseperspektiven sind notwendig?